Bauerntag Biberach-Sigmaringen
Herausforderungen für den Ländlichen Raum
"Du gibst eine Spende an den Tierschutzvereinigung. Das reinigt die Seele und Du unbeschwert und frohen Herzens billige Lebensmittel genießen", meinte Gerhard Glaser in der Begrüßung im Kurzentrum und bezeichnete es als eine Art Ablasshandel. Immerhin würden so vermeintliche und vor allem virtuelle Tierschuützer an jede Menge Geld kommen. Die Landwirte aber, die reelen Tierschutz machen, würden oft zu wenig verdienen, weil irritierte Konsumenten in die Abwehrhaltung gängen.
Regierungspräsident Klaus Tappeser vom Regierungspräsidium Tübingen bezeichnete die als "schizophrene Gesellschaft". "Wir erleichtern unser Gewissen mit Ersatzhandlungen", meinte Tappeser. Wer auf der einen Seite Tierwohl und Vegetarismus fordert, der kann sich nicht mit althergebrachtem freikaufen.
Man müsse dazu stehen, dass es eine moderne und leistungsfähige Landwirtschaft braucht. Ebenso um die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Die florierende Wirtschaft im Regierungspräsidium Tübingen werde auch künftig Flächen verbrauchen, ließ Tappeser anklingen. Denkt aber auch, dass in Sachen Ausgleichsflächen noch gesprochen werden kann.
Ebenso forderte das Schulfach "Hauswirtschaft", damit die Kinder wieder lernen mit Lebensmitteln umzugehen und die Direktvermarktung - ein Aushängeschild der Region - weiter auf Erfolgskurs bleibe.
Zahlreiche Wortmeldungen kamen am Ende seines Vortrages aus dem Publikum und es gab jede Menge Hausaufgaben für den Regierungspräsidenten.
Verband steht gut da
Der Bauernverband Biberach-Sigmaringen indes, hat ein Jahr intensiver Verbandsarbeit hinter sich. Kreisgeschäftsführer Niklas Kreeb sprach von mehr als 90 Veranstaltungen sowie einer intensiven Medienarbeit. Dazu kamen 12.400
Einzelberatungen auf den Geschäftsstellen. Aktuell hat der Verband 3800 Mitglieder.
Landfrauenarbeit
Auch die Kreisvorsitzende der Landfrauen, Doris Härle, zeigte mehr als 1500 Unterrichtseinheiten für die Landfrauen auf, die - wohlgemerkt - auch von Männern gerne besucht wurden.
Simone Lederer vom Landjugendverband Württtemberg-Hohenzollern, überreichte Regierungspräsident Tappeser nach ihrem kurzen Bericht ein Kochbuch mit den Worten: "Nicht für ihre Frau".
Autor: Silvia Rueß