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Bauernverband Heilbronn-Ludwigsburg e. V.

Marco Eberle im Interview

Droht der Sauenhaltung jetzt das Aus?


Die Novelle der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) kommt. Der Bundesrat hat am Freitag, 3. Juli 2020, dem neuen Entwurf zugestimmt. Welche Folgen das für die Zuchtsauenhalter hat, erklärt Marco Eberle im Interview mit BWagrar (vgl. Heft 22, Seite 5). Eberle ist seit 1. Juli 2020 Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV) in Stuttgart und zugleich Fachreferent für Produktion und Markt.


Marco Eberle im Interview mit BWagrar

Droht jetzt der Sauenhaltung das Aus?

Marco Eberle ist seit 1. Juli 2020 Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV) in Stuttgart. Zugleich ist er Fachreferent für Produktion und Markt. Der Bundesrat hat am Freitag vergangener Woche der Novelle der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung zugestimmt. Welche Folgen das für die Zuchtsauenhalter hat, erklärt Eberle im Interview mit BWagrar (vgl. Heft 22, Seite 5).

 

BWagrar: Herr Eberle, der Bundesrat hat am Freitag vergangener Woche, dem 3. Juli 2020, der Novelle der Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung (TierSchNutztV) zugestimmt. Besteht nun Planungssicherheit und was sind wichtige Änderungen?

Eberle: Das Magdeburger Urteil belastete schon lange die Sauenhaltung und hat eine Weiterentwicklung der Betriebe blockiert. Es ist deshalb gut, dass nun Rechtssicherheit besteht. Eine sofortige Umsetzung des Urteils hätte einen großen Teil der Betriebe zum sofortigen Ausstieg gezwungen.

"Die nun beschlossenen Vorgaben sind eine echte Bedrohung für die Ferkelerzeugung im Land."
Marco Eberle, Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes (LBV), Stuttgart

Allerdings sind die nun beschlossenen Vorgaben auch eine echte Bedrohung für die Ferkelerzeugung im Land. Aus unserer Sicht ist sehr problematisch, wenn ein politischer Kompromiss nur noch anhand solch harter Regelungen möglich ist und der Verlust der Familienbetriebe in Kauf genommen wird. Die steigenden Anforderungen, die stetige Kritik an den Haltungsbedingen und die in den vergangenen Jahren immer wieder wirtschaftlich schwierige Lage hat natürlich zu einer großen Frustration bis hin zur Resignation bei den Sauenhaltern geführt. Die Situation ist damit sehr schwierig.

BWagrar: Was sind die schwierigsten Änderungen?

Eberle: Die Platzansprüche nach dem Absetzen sind mit min. 5 m² uneingeschränkt nutzbare Bodenfläche je Sau sehr hoch. Es muss ein Rückzugs- und Aktivitätsbereich eingerichtet werden. Eine Fixierung ist nur noch zur Besamung zulässig. Damit werden die allermeisten bestehenden Deckställe nur sehr schwer rechtskonform umgebaut werden können.

"Ohne Erleichterungen im Baurecht ist die Umsetzung der Vorgaben für das Deckzentrum sehr ambitioniert."
Marco Eberle, Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes (LBV), Stuttgart

Die Übergangszeit für das Deckzentrum wurde von ursprünglich 15 Jahre auf acht Jahre zuzüglich zwei Jahre Härtefallregelung verkürzt. Dabei müssen die Betriebe bereits nach drei Jahren ein Baukonzept und nach weiteren zwei Jahren einen Bauantrag vorlegen. Ohne Erleichterungen im Baurecht ist die Umsetzung der Vorgaben für das Deckzentrum sehr ambitioniert.

Im Abferkelstall wird in 15 Jahren zuzüglich zwei Jahre Härtefallregelung nur noch eine 6,5 m² große Abferkelbucht zulässig sein, in der sich eine Sau frei bewegen kann.

BWagrar: Wurde der Sachverstand der Praxis bei den Beratungen über die zukünftigen Haltungsvorgaben ausreichend berücksichtigt?

Eberle: Der Bauernverband hat gegenüber dem Bundeslandwirtschaftsministerium, aber auch gegenüber den Fachbehörden oder Arbeitsgruppen mehrfach eine fachliche Stellungahme zur Ausgestaltung der Verordnung eingereicht und sich auf unterschiedlichen Ebenen mit Nachdruck für ein praktikable Lösung eingesetzt.

Es ist sehr ärgerlich, dass die Erfahrungen und der Sachverstand der Praxis bei den Beratungen nicht frühzeitig und ausreichend berücksichtigt wurden. Am Ende war die Gesetzesänderung ein parteipolitischer Spielball.

"Die Beratung muss machbare Lösungen für die Umsetzung der neuen Vorgaben entwickeln. Wir werden weiter massiv auf Erleichterungen in der Baugesetzgebung drängen."
Marco Eberle, Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes (LBV), Stuttgart

Auch wenn es in der aktuellen Situation schwer vorstellbar ist, müssen nun schnell Perspektiven für die Sauenhalter erarbeitet werden. Die Beratung muss machbare Lösungen für die Umsetzung der neuen Vorgaben entwickeln. Wir werden weiter massiv auf Erleichterungen in der Baugesetzgebung drängen, und es muss eine wirksame, pragmatische Förderpolitik betrieben werden.

Das alles wird allerdings nur dann helfen, wenn wir Wettbewerbsnachteile der heimischen Schweinehalter ausgleichen. Hierzu müssen die Borchert-Vorschläge für eine nationale Nutztierstrategie vorangetrieben werden.



Autor: Marco Eberle, Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV); Heiner Krehl



 

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